Technologie in der Gesundheitsbranche: Der digitale Doktor

Technologie in der Gesundheitsbranche: Der digitale Doktor

Die kürzlich im deutschen App-Store erschienene Corona-Warn-App legte mit 6,5 Millionen Downloads am ersten Tag einen erfolgreichen Start hin. Mittlerweile haben sogar doppelt so viele Menschen die Anwendung mittlerweile auf ihrem Smartphone installiert (Stand 6. Juli 2020). Doch dieses Programm zur Eindämmung von COVID-19 liefert nur einen kleinen Vorgeschmack, auf die technischen Möglichkeiten, die sich in Zukunft ergeben. US-Tech-Konzerne arbeiten unter Hochdruck an weiteren Innovationen im Gesundheitsmarkt. Doch was könnte da auf uns zu kommen, und gibt es einen „Haken“?

Digitaler Kampf gegen Corona

Der Gesundheitssektor war einer der letzten Bereiche, den die Digitalisierung bisher kaum erreicht hatte. Das alles änderte sich schlagartig durch die Corona-Krise. Aufgrund der überlasteten Gesundheitssysteme haben Regierungen und Krankenhäuser ihre Scheu vor dem Digitalen schnell aufgegeben. Viele Regierungen gaben grünes Licht für Corona-Tracking Apps und in vielen Krankenhäusern der USA wir zunehmend die „Apple Health“ App eingesetzt.

 

Getreu dem Motto: „Der Feind meines Feindes ist mein Freund“ kooperierten sogar die beiden Rivalen Apple und Google miteinander. Sie verbündeten sich, um die Entwicklung einer gemeinsamen Bluetooth-Schnittstelle zu ermöglichen. Beide Betriebssysteme können sich nun miteinander verbinden, um vor dem Kontakt mit einer infizierten Person zu warnen.

Vormarsch der GAFAM-Konzerne

Bereits seit einigen Jahren arbeiten die GAFAM-Konzerne, also Google, Amazon, Facebook, Apple und Microsoft, an ihrem Einstieg ins Gesundheitswesen. Seit geraumer Zeit gibt es für die Smartwatch von Apple eine EKG-App, die unter anderem bei einem unregelmäßigen Herzrhythmus Alarm schlagen kann. Außerdem beteiligt sich das Unternehmen mit den Daten seiner schlauen Uhr an verschiedenen Forschungsprojekten. Das Interesse der Bevölkerung ist geweckt, denn dem Bericht von börse.ard ist zu entnehmen, dass das Produkt durch Corona einen Hype erlebte.

 

Natürlich ist auch das größte Online-Versandhaus im Bereich Gesundheit aktiv, kümmert sich aber eher um die Logistik. Laut der Tagesschau vertreibt Amazon seit zwei Jahren zahlreiche Pharmaprodukte über das Internet und könnte schon bald den Markt in Deutschland erreichen.

Datenabgabe statt Blutabnahme?

Um den Vorschritt von Apps, künstlicher Intelligenz und Cloud-Technologie zu gewährleisten brauchen die Unternehmen vor allem eins: Nutzerdaten. „Unsere Vision ist es, die Gesundheitsdaten der Welt nutzbar zu machen, damit wir gesünder Leben können“ erklärt Jessica Mega, Chefmedizinerin von Verily, einem Tochter-Unternehmen von Google.

Zuletzt war Google wegen seiner geplanten Übernahme von „Fitbit“ in den Medien. Dem Unternehmen geht es hierbei allerdings um das Produkt, nicht um die Daten des Herstellers der Fitness-Tracker. The Verge brichtet, dass die EU-Kommission am 20. Juli darüber entscheidet, ob der Deal durchgewunken wird. Verbaucherschützer weltweit äußern Kritik.

Titelbild: © pfluegler photo / stock.adobe.com

Redaktion: NewFinance Mediengesellschaft mbH
Von |2020-07-09T18:00:34+02:009. Juli 2020|Allgemein|

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