Die Nummer zwei in der deutschen Bankenlandschaft hat Großes vor: Sie will sich neu erfinden. Und zwar mit einer digitalen Frischzellen-Kur. Das gab bereits Michael Mandel, Privatkundenvorstand, im Juni bekannt.
Über alle Kanäle
In einem Werkstatt-Gespräch kündigte Mandel den Umbau zur Multikanalbank an. Was er sich davon verspricht, liegt seines Erachtens auf der Hand:
„Multikanal ermöglicht mehr Kunden, mehr Abschlüsse, mehr Ertrag, geringere Kosten und damit eine höhere Profitabilität.“
Die unterschiedlichen Kommunikationswege, derer sich Kunden heutzutage bedienen, werden mit einander verzahnt. Das betrifft Filialen, das Online – und Mobile Banking ebenso wie den Kundenservice. Ein unkomplizierter Wechsel zwischen dem Online-Angebot und der Beratung in einer Filiale vor Ort soll in Zukunft möglich sein. Ähnlich funktioniert es bereits im Handel: Der Kunde bestellt online und holt die Wahre in der Filiale ab. Der Startschuss für den Umbau ist für das vierte Quartal dieses Jahres geplant. Erste Tests in Flagship-Filialen laufen bereits.
Neues Filialnetz an Kundenbedürfnisse angepasst
In Zukunft sollen sich die Filialen entsprechend den Kundenbedürfnissen auf bestimmte Standorte konzentrieren. Von den aktuellen 1.050 Filialen werden bis etwa 100 Flagship-Filialen an zentralen Standorten wie Bahnhöfen oder Fußgängerzonen entstehen. Zu den klassischen Filialen mit Schalter und Beratungsmöglichkeiten gesellen sich reine Beratungsfilialen hinzu. In Cityfilialen hingegen können Kunden nur alltägliche Bankgeschäfte erledigen.
Kosten für die Digitalkur: 200 Millionen Euro
Um im digitalen Finanzwettbewerb nicht von jungen Start-Ups über kurz oder lang abgehängt zu werden, lässt sich die Commerzbank den Umbau mit 200 Millionen Euro einiges kosten. Eigens für dieses Projekt ins Boot geholt wurde die Agentur Neugelb. Die Commerzbank-Tochter ist mit der technischen Umsetzung betraut. Unter anderem ist eine App in Planung, die es Kunden ermöglicht, innerhalb von wenigen Sekunden ein Konto zu eröffnen und Überweisungen zu tätigen. Außerdem befinden sich auch so genannte cross-channel-banking-Plattformen in der Planungsphase.
Titelbild: : CPN